Wir bleiben in Verbindung ... und verstärken das Seil:
Dank einer zügigen Ausstattung mit „neuer“ Technik und zeitnahen Fortbildungen können wir sowohl in Hildesheim als auch in Peine seit einigen Monaten Videoberatung im „geschützten“ Raum anbieten (wir nutzen „Zoom“ datenschutzkonform über easymeet24 auf europäischen Servern).
Dies wird gut angenommen! Gemeinsam mit den Ratsuchenden lernen wir die Möglichkeiten und auch die Grenzen dieses Mediums kennen.
Gleichzeitig sind wir froh, dass wir Dank eines guten Hygienekonzeptes auch Beratung in persönlicher Präsenz anbieten können.
Und so sind wir im prägenden Thema des Jahres 2020:
„Die Pandemie und ihre Auswirkungen“
Rückblickend bin ich dankbar, sagen zu können: wir waren und sind für die Ratsuchenden durchgängig verlässlich erreichbar!
Der Dank gebührt allen Kolleginnen und Kollegen, die immer wieder flexibel und bereitwillig mit den neuen Anordnungen und Begrenzungen umgegangen sind. Die sich, mitunter auch gegen innere Widerstände, mit den Möglichkeiten der neuen Medien auseinandersetzten. Aber auch die Bereitschaft, ausreichend große Räume zu finden, ins Freie auszuweichen und dem Hygienekonzept zu vertrauen ist großartig. Dank auch an die Verwaltungskraft, die die Findung und Ausstattung der Örtlichkeiten und die Erarbeitung von Hygieneplänen wie immer zuverlässig begleitete.
Es war ein Kraftakt.
Auch für die Ratsuchenden, die sich trotz der Unsicherheiten durch die Pandemie auf Hygienekonzepte und wechselnde Beratungsräume (von open-air bis Videoberatung) einließen. Vielen Dank für das Vertrauen.
In Zahlen ausgedrückt wurden in Peine und Hildesheim 2020 114 Video-, oder Telefonberatungen durchgeführt. Dazu gibt es keine Vergleichszahlen aus 2019 – das ist NEU, Tendenz steigend!
Ermöglicht wurde das auch durch die zügige Bewilligung und Beschaffung von mehreren Laptops von Seiten des Trägers, ohne die diese Erweiterung gar nicht möglich gewesen wäre!!
Den Dank an das Kirchenamt und den Kirchenkreisverband für die verlässliche Finanzierung der Beratungsarbeit möchte ich anschließen und dieses Jahr erstmalig: Dank an den Landkreis Hildesheim, der anteilig die SGB VIII Beratung für Eltern und allein erziehende unterstützt!
Insgesamt wurden 2020 in Peine und Hildesheim 279 Beratungsprozesse durchgeführt, 360 Personen erreicht und in 949 Gesprächen gemeinsam Lösungen erarbeitet.
273 Kinder unter 21 Jahren profitierten davon, dass die Eltern Beratung nutzten.
Trotz Verunsicherungen durch Kontaktbeschränkungen, Lock down usw. gingen die Gesamtberatungen im Vergleich zu 2019 nur leicht zurück.
Angestiegen ist der Anteil der Ratsuchenden, die Beratung nach SGB VIII in Anspruch nahmen (also Eltern und Alleinerziehende zu Fragen der Partnerschaft, Trennung und Scheidung; Umgangs-, und Sorgerechtsvereinbarungen) und liegt dieses Jahr bei 41% (2019:37%)
Dank der Förderung des Landkreises Hildesheim ist es möglich, dieser Zielgruppe die Kostenbeteiligung zu reduzieren oder zu erlassen.
2020 war ein besonderes Jahr das Vieles erschütterte, was bisher stabil und verlässlich galt.
Eltern waren im homeoffice, versorgten Kinder im homeschooling und konnten die Unterstützung der Großeltern nicht nutzen um diese nicht zu gefährden.
Ältere und jüngere alleinlebende Menschen erfuhren bisher nicht gekannte Einsamkeit,
Paare waren wochenlang einander ausschließliche Bezugspersonen -
Krisen sind die unvermeidbaren Folgen aus diesem Erleben.
Dieses spiegelt sich auch in den Anlässen, aus denen Menschen sich entschlossen, Beratung in Anspruch zu nehmen.
Es ist eine deutliche Zunahme des depressiven Erlebens und der Selbstwertproblematik festzustellen – im Bereich traumatischer Erlebnisse und dem Erleben von Einsamkeit sind ebenso verstärkte Nachfragen zu beobachten.
Leider bildet auch unsere Statistik eine Zunahme der Symptome und Auffälligkeiten von Kindern ab.
Die Statistik zeigt auch, dass Paare um 10% mehr mit Themen der Beziehungsklärung und Kommunikation arbeiteten. Beratungen zu Trennung, Scheidung und den Spätfolgen von Trennung und Scheidung sind in der Nachfrage im Vergleich zu 2019 gleich geblieben. Zunächst finde ich begrüßenswert wenn Paare am Erhalt der Partnerschaft arbeiten – gleichzeitig könnte das Erleben in der Pandemie Veränderungen wie z. B. Trennungen und Scheidungen erschwert haben.