Dazu bieten die jeweiligen Berater*innen unterschiedliche Hilfen und Angebote vor Ort an und arbeiten eng mit den örtlichen Kirchengemeinden, Kommunen, Stadt, Landkreis, Wohlfahrtsverbänden, Vereinen, Initiativen, Netzwerken, Arbeitskreisen, Runden Tischen Migration und Flucht und mit den Ehrenamtlichen zusammen. Das Ehrenamt leistet bis heute einen wichtigen Beitrag zur Integration und Teilhabe von Menschen mit Migrationserfahrung. Daher war es uns besonders auch im Jahr 2019 von hoher Bedeutung dies beispielsweise durch Dankesfeste, persönliche Worte und gemeinsame Ausflüge anzuerkennen. Ein wichtiger Teil der Arbeit war zudem die Öffentlichkeitsarbeit sowie Weiterführung und/oder Weiterentwicklung von Angeboten. Für die professionelle Sozialarbeit nahm das Team im letzten Jahr mehrmals an fachlichen Fort- und Weiterbildungen, Supervisionen und Teambesprechungen teil.
Integrationshelfer*innen im süd-östlichen Landkreis Hildesheim
Beate Ziegenfuß, Jennifer May und Ibrahim Yöndes sind als Integrationshelfer*innen im südlichen Landkreis Hildesheim tätig. Zum Zuständigkeitsbereich der zählen die Gemeinden Bockenem, Lamspringe, Holle und Bad Salzdetfurth.
In Bad Salzdetfurth, Lamspringe, Holle und Bockenem gab es weiterhin regelmäßige Sprechzeiten für Neubürger*innen mit Fluchthintergrund und für Ehrenamtliche sowie eine dezentrale Betreuung. Die wichtigsten Themen und Aufgaben in diesen Gesprächen und Begleitungen waren:
- Asyl, Aufenthalt, Verfahrensablauf und Vorbereitung auf das Interview zur Überprüfung des erteilten Schutzstatus beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge
- Sprache und Sprachkurse
- Bildung, Beschäftigungserlaubnis, Berufsfindung und Zusammenarbeit mit überbetrieblichen Integrationsmoderatoren
- Schule und Kita
- Fragen zu Sozialleistungsansprüchen (AsylbLG und SGB II)
- Beantragung von Sozialleistungen
- Wohnen (Wohnungsmangel, Wohnungssuche, Umzüge, Landkreiswohnraum) und Hilfe bei der Wohnungssuche
- Gesundheit und Kostenübernahme
- Gespräche und Weitervermittlung bei psychosozialen Problemlagen
- Begleitung und Beratung in schwierigen Lebenssituationen und die endsprechende Weiterleitung zu adäquaten Fachdiensten.
- Kontaktunterstützung und Weitervermittlung zu anderen Institutionen, Behörden, (Fach-) Ärzten, Fachdienste, Schulen, Bildungsträgern und Betrieben
- Familienzusammenführung innerhalb Deutschlands und Europa, sowie Familiennachzug aus dem Heimatland zu subsidiär Schutzberechtigten und anerkannten Flüchtlingen
- Vermittlung von Beihilfen für besondere Bedarfe wie z.B. Fahrtkosten, Therapie, Übersetzungen von Dokumenten etc.
- Patenschaften zur Teilhabe am wirtschaftlichen, gesellschaftlichen, und kulturellen Leben
- Beratung und Fortbildung für Ehrenamtliche
- Ausflüge mit Ehrenamtlichen und Geflüchteten, Dankeschön-Veranstaltungen für Ehrenamtliche
- Weitervermittlung und Initiierung von Teilhabeangeboten wie Erste Hilfe Kurse, Nachhilfe für Berufsschüler, Kontakt und Ausflüge mit Einwohnern
Anzahl der Klient*innen und Beratungsgespräche 2019
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Anzahl der Klient*innen
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Anzahl der Beratungen
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Dienststellen im
Diakonischen Werk Hildesheim
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Bad Salzdetfurth
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172
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373
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Lamspringe
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7
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23
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Bockenem
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149
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516
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Holle
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52
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640
|
Gesamt
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380
|
1552
|
Der größte Teil der Arbeit betraf die direkte Begleitung, Betreuung und Beratung der Neubürger*innen mit Fluchthintergrund. Es wurden von den Integrationshelfer*innen 1552 Beratungsgespräche und Begleitungen durchgeführt.
Zu den meisten Geflüchteten bestehen sehr vertrauensvolle Beziehungen mit engmaschiger Beratung. Das hat sich auch mit den Neuhinzugezogenen rasch entwickelt. Zusätzlich konnten einige Patenschaften mit ehrenamtlichen Deutschen vermittelt werden. Die von allen Seiten als positiv und hilfreich beschrieben werden. Erwähnenswert ist auch die Hilfsbereitschaft der Geflüchteten untereinander. Sowohl innerhalb der Nationalitäten, in Bezug auf Unterstützung im Alltag, bei Übersetzungsbedarf oder als emotionale Hilfeleistung in Krisensituationen, als auch interkulturell, da sich die deutsche Sprache als gemeinsame Sprache inzwischen etabliert hat. Es lässt sich feststellen, dass die Kenntnisse unserer Kultur und der damit verbundenen Fertigkeiten die Selbständigkeit der nun schon einige Jahre hier lebenden Geflüchteten sehr verbessert hat. Gleichzeitig wird deutlich wie vielfältig und zahlreich die Kompetenzen sind, die Zuwanderer brauchen um eine gleichberechtigte Teilhabe am wirtschaftlichen, gesellschaftlichen, und kulturellen zu erreichen. Die Beratungen und Begleitungen setzen eben genau hier an, sie sind ein wesentlicher Bestandteil auf dem Weg zur sozialen und kulturellen Integration der Geflüchteten. Um diese bestmöglich zu fördern, wird sehr viel Wert auf die Vernetzung und die Kooperation mit verschieden Akteuren, wie Schulen, Sportvereinen, Sprachkursen und Arbeitgebern gelegt.
Ein besonderes Highlight in 2019 war eine Diskussionsrunde rund um Migration und Teilhabe mit verschiedenen Vertreter*innen, darunter Doris Schröder-Köpf in Bockenem.
Migrationsberatung für Erwachsene in Alfeld und Bockenem
Im Jahr 2019 wurden 2 Teilzeit-Stellen in der Migrationsberatung für Erwachsene neu eingerichtet und im Juli und August an den Standorten Bockenem und Alfeld besetzt. Die Migrationsberatung schließt vor Ort eine Lücke, um Neuzugewanderte aus verschiedenen Nationen, darunter auch EU-Bürger*innen, professionell zu unterstützen und zu beraten. Themen und Herausforderungen in der Beratung waren:
- Fehlende Sprachkenntnisse
- Hilfe und Begleitung bei Einstieg in Deutschkurse
- Unterstützung und Übersetzungshilfe bei Post und Schriftverkehr
- Begleitung bei Behördengängen
- Zusammenarbeit mit den Sprachkursanbietern
- Wohnraummangel (oft leben mehrere Familien in einer Wohnung)
- Unterstützung bei Wohnungssuche
- unregelmäßiger Schulbesuch (Schulpflicht in Deutschland)
- Elterngespräche und Zusammenarbeit mit den örtlichen Schulen
- Unkenntnis über Anmeldungen für Krankenversicherung, Kindergeld, Jobcenter, Anmeldung Einwohnermeldeamt
- Unterstützung beim Ausfüllen von Formularen und Telefonaten
- zu wenig Kindergartenplätze, so konnten zu Schulbeginn einige Kinder kein Deutsch sprechen
- Armut
- Zusammenarbeit mit Behörden und Hilfsangeboten z.B. Kleiderkammern
- Hilfe bei Wohnungseinrichtung (Second Hand), Erstausstattung über Jobcenter gestaltet sich schwierig, Antragsbearbeitung dauert teils über 8 Monate
- Fehlende soziale Vernetzung in „deutsche“ Teilhabe-Strukturen
- Kontakt und Mitgliedschaft zu Freizeitmöglichkeiten und sozialer Integration: Fußballverein, Pfadfindergruppe, Kirche, Musikalischer Ausbildung, AGs in der Schule
Arbeit mit psychisch belasteten Geflüchteten in Peine
Das Diakonische Werk in Peine bietet eine Psychologische Beratung für einzelne Geflüchtete in Form von Entlastungsgesprächen an. Die Klient*innen werden durch Ulrike Stille-Kretschmer begleitet. Im Jahr 2019 wurden 26 Klient*innen betreut und 66 Beratungsgespräche geführt.
Dienstelle im Diakonischen Werk
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Anzahl der Klient*innen
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Anzahl der Beratungen
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Herkunftsländer
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Geschlecht
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Peine
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26
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66
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Albanien, Gambia Iran, Irak, Libanon, Mazedonien, Montenegro, Serbien, Sudan, Syrien, Türkei
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58 % weiblich
42 % männlich
|
Lediglich bei 2 Beratungen handelt es sich um eine Beratung über einen längeren Zeitraum. Bei den anderen Beratungen handelt es sich zu großen Teilen um Klient*innen aus den Stabilisierungsgruppen, die ein bis zwei Einzelgespräche in Anspruch genommen haben.
Stabilisierungsgruppen:
In Kooperation mit der Caritas wurden im Jahr 2019 5 Stabilisierungsgruppen durchgeführt. Vorgabe war im Rahmen der Auflagen des AMBA-Projektes das Vorhandensein einer Aufenthaltsgestattung. Die Gruppen umfassten jeweils 10 Sitzungen à 2 Stunden und wurden mit jeweils 2 Terminen pro Woche in einem Zeitraum von je 5 Wochen durchgeführt. Alle Gruppen wurden von einer Dolmetscherin (Frauengruppe), einem Dolmetscher (Männergruppen) begleitet.
Im Januar wurde eine Stabilisierungsgruppe für Frauen beendet (durchschnittlich 9 Teilnehmerinnen) Die Frauen stammten aus Syrien, dem Irak, Libanon und Serbien (deutschsprechend). Dolmetscherin: arabisch sprechend. Obwohl die Frauen den starken Wunsch nach weiteren Treffen hatten und diesem auch nachgegangen wurde, fanden nur 3 Nachtreffen statt, die wegen zu geringer Nachfrage eingestellt wurden. Gründe: Deutschkurse und v.a. Familie.
Von Februar bis April fanden 2 Männergruppen statt. Folgende Länder waren vertreten: Syrien, Irak, Türkei, Sudan, Marokko. Dolmetscher: arabisch und kurdisch sprechend. Teilnehmerzahl: durchschnittlich 5.
Daraus ergab sich die 4. Gruppe als Festigungsgruppe für Männer, die sich monatlich bis Dezember getroffen hat. Teilnehmerzahl: durchschnittlich 4.
Die 5. Stabilisierungsgruppe fand im September/Oktober mit Männern aus dem Irak, Sudan, Gambia und Palästina statt. Dolmetscher: arabisch u. kurdisch sprechend. Teilnehmerzahl: durchschnittlich 7. Nach Beendigung der Gruppe konnte in die Festigungsgruppe gewechselt werden.
Psychosoziale Beratungen für das Jobcenter:
Herkunftsland
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Geschlecht
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Anzahl der Beratungen
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Syrien
|
weiblich
|
3(Klärungsphase)
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Syrien
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männlich
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11, Klärung+
8 von 10
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Deutschland
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weiblich
|
3
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Deutschland
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weiblich
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4, Klärung +
1 von 10
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Serbien
|
weiblich
|
4, Klärung +
1von 10
|
Gesamt
|
|
25
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Zusätzlich fanden wöchentlich Beratungen in der Flüchtlingsunterkunft statt.
Ehrenamtskoordinierung und Teilhabe-Projekte
Die Ehrenamtskoordinatorinnen haben im Jahr 2019 Ehrenamtliche in vielen Themenbereichen unterstützt und wertschätzend begleitet. Dazu zählte insbesondere
- die professionelle Begleitung von (geflüchteten) Ehrenamtlichen
- Ehrenamtsclearing und -matching
- die Beantwortung sowie Weitervermittlung bei spezifischen Fragestellungen
- Team- und Austauschtreffen
- Initiierung von Projekten und Patenschaften
- Dankesfeste und themenspezifische Veranstaltungen
- Integrative Ausflüge und Begegnungsprojekte
Peine
Im Jahr 2019 wurden in Peine das Projekt INCA (Internationales Café), INCA auf Reise und das INCA Näh(Ne(t) erfolgreich und mit tatkräftigen ehrenamtlichen Unterstützern fortgeführt, die unter anderem beim Auf- und Abbau helfen und sich vielfältig einbringen. Auch in 2019 wurde das INCA von bis zu 150 Personen wöchentlich freitags besucht und erfreut sich weiterhin großer Beliebtheit. Vor Ort ist es ein wichtiger Baustein zur Teilhabe und Begegnung von Menschen mit und ohne Migrationserfahrung. Neben den regulären Angeboten veranstaltete Jessica Feer (Ehrenamtskoordinatorin des INCA) mit ehrenamtlichen Helfern und in Kooperation mit weiteren Akteuren weitere Angebote wie beispielsweise
- Das INCA Sommerfest
- Gemeinsame Ausflüge zu Spielen der Hannover Recken
- Dankesveranstaltungen für Ehrenamtliche
- Kunstprojekt und Ausstellung mit Familien für Familien e.V. Einander begegnen in allen Formen und Farben – Familien für Familien e.V.
Hildesheim
Das Michaelis Weltcafé ist ein Ort der Begegnung und ein Gemeinwesen-Projekt, das durch Mandy Steinberg koordiniert, durch 3 hauptamtliche Mitarbeiterinnen und 15 Ehrenamtliche unterstützt wird. Das Weltcafé startete im Jahr 2019 mit neuen wöchentlichen oder einmaligen Angeboten, darunter
- Eine Ausstellung mit dem Künstler Ludger Hanstein (Künstlergemeinschaft Krehla)
- Wöchentliche Projekte wie das Medienprojekt, ein Upcycling-Café und bereits bestehende Angebote wie dem Café International und Spielenachmittag
- Spielstraßenaktion in Kooperation mit weiteren Netzwerkpartnern
- Einem Workshop zum Thema: Wie gehe ich mit rassistischen Äußerungen um? (Maik Bischoff vom Antikriegshaus Sievershausen)
- Ein Vortrag über Abschiebehaft (Muzaffer Öztürkyilmaz, Flüchtlingsrat Niedersachsen)
- Kaffee-, Frühstücks- und Late Night-Angeboten
- Zweimonatigen Begegnungsangeboten (Kino, gemeinsames Picknick uvm.)
Als Ort des Gemeinwesens treffen sich im Weltcafé regelmäßig Gruppen, darunter beispielsweise der Runde Tisch Michaelisquartier, die Redaktion der Zeitung Ost-Innenstädter (Zuständige für das Quartierblatt Michaelisviertel) und ab dem Jahr 2020 Extinction Rebellion. Außerdem wird der Raum für interne Fortbildungen, Schulungen, Arbeitskreistreffen und Vernetzungstreffen genutzt. News werden regelmäßig in sozialen Medien und durch einen Eventflyer bekannt gegeben. Ein Highlight im Jahr 2019 war ein fairer Weihnachtsmarkt, der in Kooperation mit der Michaeliskirchengemeinde im Weltcafé, vor der Kirche und in den Gemeinderäumen stattfinden konnte. Viele Unterstützer*innen trugen dazu bei, dass der Tag ein absoluter Erfolg war und der große Wunsch der Unterstützer- und Besucher*innen diesen in den kommenden Jahren zu wiederholen.
Weitere Infos unter https://www.diakonie-hildesheim.de/nachrichten/2020/Fairer-Weihnachtsmarkt
Elze
Im März 2019 wurde in den Räumen der ehemaligen Bahnhofsmission (Bahnhofstrasse 70) in Elze eine ehrenamtlich geleitete Fahrradwerkstatt unter fachlicher Begleitung der Kirchenkreissozialarbeiterin Michelle Langer aus dem Diakonischen Werk Elze eröffnet. Die Fahrradwerkstatt ist ein Integrationsprojekt in Kooperation mit dem Integrationsbüro der Stadt Elze. Zum Team der Werkstatt gehören drei ehrenamtlich tätige Neu-Bürger sowie der ehrenamtliche fachliche Anleiter Jürgen Wählisch. Ins Leben gerufen wurde die Fahrradwerkstatt mit dem Ziel den Mobilitätsbedarf der in Elze und Umgebung angesiedelten Flüchtlinge durch gemeinsame Aufbereitung von Spendenfahrrädern zu decken. Sie ist jedoch offen für alle und bietet eine Unterstützung bei der selbstständigen Reparatur des eigenen Fahrrades. Auch die Herausgabe von Rädern zum Preis der Ersatzteile ist für alle Menschen im Sozialleistungsbezug und mit schmalen Einkommen möglich. Die Fahrradwerkstatt wurde 2019 sehr gut angenommen und geht 2020 ins zweite Jahr. Fahrradspenden und ehrenamtliche Mitarbeiter sind sehr willkommen.
Als Herausforderung in der Beratung für 2020 kommen durch die neuen Gesetze des Migrationspaketes Fragen zu den Veränderungen des Arbeitsmarktzugangs, hier die Arbeitsmarktintegration und Ausbildungsintegration, welche für die verschiedenen Personengruppen sehr unterschiedlich sind. Zum Teil erschwert sich der Zugang, zeitgleich wird er für andere Personen auch vereinfacht.
Die Arbeits- und Ausbildungssuche hat für alle Migrant*innen eine hohe Priorität, kann aber ohne die Unterstützung von Integrationshelfer*innen oder Ehrenamtlichen häufig nicht realisiert werden.
Aber auch der Zugang zu Sprachkursen, welcher durch die Gesetzesänderungen neue Möglichkeiten der Verpflichtung geschaffen hat, was positive Auswirkungen auf die Menschen im laufenden Asylverfahren hat.
Hinzukommen die veränderten Leistungen im Asylbewerberleistungsgesetz. Bei einigen Klient*innen kommt dadurch die Frage auf, ob sie für etwas sanktioniert werden, weil sie weniger Geld bekommen, als die Monate zuvor. In diesem Zusammenhang auch die neuen längeren Wartezeiten zu den Analogleistungen, welche den Klient*innen erklärt werden müssen. Oftmals sind diese mit anderen Menschen aus ihrer Heimat so vernetzt, dass die unterschiedlichen Wartezeiten bemerkt werden und hinterfragt werden.
Doch auch die Änderungen zum Aufenthalt und Verschärfung der Duldung bei ungeklärter Identität und mangelnder Mitwirkung werden bei vielen Klient*innen zu Unsicherheiten führen, manche werden dadurch sogar in ihrer Integration gebremst und fallen dadurch in das sprichwörtliche „schwarze Loch“ aus dem sie nicht wieder herausfinden werden ohne die Hilfe der Integrationshelfer*innen und eingeschalteten Fachstellen.
Durch die sehr langwierigen Klageverfahren befinden sich viele der Geflüchteten in einer unsicheren Situation. Ängste vor Abschiebung, auch wenn sie unbegründet sind, machen die Verarbeitung der vergangenen traumatischen Erfahrungen sehr schwer. Das behindert die Integration erheblich und führt Einzelne immer wieder in psychische Krisen.
Durch die Erteilung der uneingeschränkten Beschäftigungserlaubnis nach 4 Jahren hat sich die Situation schon verbessert, dennoch bietet der Arbeitsmarkt gegenwärtig wenige Möglichkeiten für längerfristige Beschäftigungsverhältnisse.
Es fällt auf, dass auch gut integrierte und stabile Personen durch den Verlust einer Arbeitsstelle häufig in schwere Krisen geraten.
Unter anderem deshalb wird die Beratung von Geflüchteten in psychosozialen Problemlagen weiterhin ein deutlicher Schwerpunkt der Arbeit der Integrationshelfer*innen sein.
Inzwischen ist sowohl den Geflüchteten als auch den Unterstützer*innen deutlich geworden wie schwer und langwierig dieser Aspekt der Integration ist. Um diese Herausforderung zu meistern wird auch zukünftig eine engmaschige Begleitung durch Flüchtlingssozialarbeiter*innen notwendig sein.
Ausblick
Bockenem
Einen gewinnenden Beitrag wird die über die Kommune Bockenem finanzierte neue Stelle einer Integrationshelferin liefern. Das Diakonische Werk wird diese Stelle voraussichtlich zum 01.02.2020 besetzen. Damit kann auch die angedachte Zielsetzung für das kommende Jahr, die intensivere Unterstützung und Begleitung der arabischen Familien und eine engere Kooperation mit den Schulen realisiert werden. Die Beratung von Schwangeren und Müttern mit kleinen Kindern war in 2019 ein großer Bestandteil der Arbeit. Durch die Zusammenarbeit der Arbeitsbereiche Soziale Beratung und Schwangerenberatung in der Dienstelle des Diakonischen Werkes Bockenem wird die Arbeit der Flüchtlingssozialarbeiterin wesentlich ergänzt.
Grasdorf/Holle
Zum 01.01.2020 wird die von dem Landkreis angemietete Pension Grasdorf in der Region Holle durch einen Wechsel wieder vom Diakonischen Werk Hildesheim betreut. In der Pension Grasdorf leben seit 2016 bis zu 40 Geflüchtete und werden vor Ort durch Mitarbeitende betreut und beraten.
Danke!
… für die gute inhaltliche, fachliche, kooperative und finanzielle Unterstützung unserer Arbeitsbereiche! Wir bedanken uns für die Unterstützung durch die evangelische Landeskirche Hannover, Diakonische Werk in Niedersachsen, Haus kirchlicher Dienste, Evangelische Erwachsenbildung, Kirchengemeinden in den Kirchenkreisen Peine, Hildesheimer Land-Alfeld, Hildesheim-Sarstedt, Stadt Hildesheim, Landkreis Hildesheim, Kommunen Bad Salzdetfurth, Lamspringe, Elze, Alfeld, Holle und Bockenem, Doris Schröder-Köpf, Flüchtlingsrat Niedersachsen, Antikriegshaus Sievershausen, Job Center, Bildungseinrichtungen, kooperierenden Wohlfahrtsverbänden, Initiativen und Vereinen. Dazu zählen z.B. Asyl e.V., DRK, AWO, Caritas, Brücken der Kulturen, Johanniter. Insbesondere möchten wir uns bei den Ehrenamtlichen bedanken, die sich weiterhin engagieren und einen wertvollen Beitrag zur gesellschaftlichen Teilhabe von Menschen mit Migrationserfahrung leisten.
Mitarbeiter*innen
Alfeld
Vivian Knörndel: Migrationsberaterin für Erwachsene
Bad Salzdetfurth
Jennifer May: Flüchtlingssozialarbeit (Integrationshelferin)
Bockenem
Beate Ziegenfuss: Flüchtlingssozialarbeiterin (Integrationshelferin) und Ehrenamtskoordinatorin
Katja Pape-Kirstein: Migrationsberaterin für Erwachsene
Elze
Michelle Langer: Ehrenamtskoordinatorin
Hildesheim
Mandy Steinberg: Ehrenamtskoordinatorin in Hildesheim, Projektschwerpunkt: Michaelis Weltcafé, Kirchenkreissozialarbeiterin, Fachbereichsleitung
Andra Bernard: Medienprojekt im Michaelis Weltcafé (geringfügig beschäftigt)
Maryam Davari: Upcycling-Cafè im Michaelis Weltcafè (geringfügig beschäftigt)
Letibhran Batha: Servicekraft im Michaelis Weltcafé (geringfügig beschäftigt)
Holle
Ibrahim Yöndes: Integrationshelfer in Holle, Hildesheim und Bockenem
Peine
Jessica Hauk: Ehrenamtskoordinatorin, Schwerpunkt: INCA
Ulrike Stille-Kretschmer: Psychologische Beratung und Begleitung traumatisierter Flüchtlinge