Ehe-,Familien- und Lebensberatung 2017

 „Ganz Ohr sein“ ist natürlich eine Überhöhung und doch gleichzeitig eine grundlegende Notwendigkeit in der Kommunikation. Es bedeutet vor allem zuhören, zuhören, zuhören!

Das ist unser beraterischer Alltag, wir haben es gelernt und tun es gerne.

Besonders in unseren offenen Sprechstunden wird diese Fähigkeit auch mal herausgefordert, denn alle Anmeldungen zu Beratungen erfolgen dort in persönlichen Gesprächen.

2017 fanden 369 Anmeldegespräche statt – das waren 53 mehr als im vorausgegangenen Jahr!

Angesichts dieser großen Nachfrage ergibt sich eine recht lange Wartezeit – viele Ratsuchende nutzen die Sprechstunden daher auch zu Krisengesprächen.

Das ist ein wunderbares Angebot für Menschen in Krisen und es ist gut, dass wir es zur Verfügung stellen können.

 

1967 - 2017 Die Beratungsstelle hatte 50jähriges Bestehen – das haben wir gut und gerne gefeiert!

Ein gemeinsamer Gottesdienst in Elze mit Superintendent C. Castel und Diakoniepastor Ralph-Ruprecht Bartels und eine öffentliche Veranstaltung mit Tom Pinkall zum „Innehalten für die Liebe“  waren ein würdiger Rahmen um Freude, Erfolg und Wertschätzung zum Ausdruck zu bringen! 

Ein 50jähriges Bestehen und der Rückblick auf 2017 sind des Dankes Wert:

  • dem Kirchenkreisverband Hildesheim als Träger unserer Einrichtung für die Bereitstellung unserer Arbeitsgrundlagen. Dazu gehören u.a. gute Räume, eine funktionierende Heizung und weitere Technik sowie eine solide finanzielle Basis.
  • dem Kirchenamt für seine Verwaltungsarbeit über all die Jahre.
  • allen Kolleg*innen für die verlässliche, kompetente, offene und konstruktive Zusammenarbeit – daraus entsteht eine positive Energie ohne die unsere Arbeit nicht so gut wäre wie sie ist.
  • den Ratsuchenden – ohne die es die Beratungsstelle nicht gäbe – für das Vertrauen das sie uns entgegenbringen.

Ende 2017 mussten wir aus finanziellen Gründen den jahrelang bewährten Kurs für Eltern in Trennung „Kinder im Blick“ einstellen!

Viele Jahre gehörte er zum Angebot der Stelle und viele Kinder konnten davon profitieren, dass die Eltern lernten, ihre Kinder wieder gut in den Blick zu nehmen.

Wir bedauern es sehr, haben doch 2017 immerhin 11 Personen an 2 Kursen teilgenommen. Die Evaluation zeigt deutlich, dass die Eltern unmittelbar davon profitieren – die neue Perspektive auf sich und die Kinder wird sehr hilfreich erlebt.

Ein neues Angebot im Jahr 2017 war erstmals eine Gruppe für traumatisierte Geflüchtete. Der Kurs „Gesundheitsfürsorge für Flüchtlinge“ fand in Hildesheim statt und wurde von zwei Kolleginnen: Barbara Herrmanns und Christiane Naths durchgeführt. Es ging vor allem um Aufklärung über das Wirken von traumatischen Erlebnissen auf Körper und Seele. Die Teilnehmenden erlebten und erlernten Hilfsmittel, die Stress mildern können. Insgesamt 8 Teilnehmer*innen nahmen an 20 Sitzungen teil!

Ebenfalls im Zusammenhang mit der Aufnahme Geflüchteter im Landkreis Hildesheim stand das erweiterte Supervisionsangebot für ehrenamtlich engagierte Menschen in der Flüchtlingsarbeit. Ihnen konnten wir dank der Unterstützung seitens der Landeskirche jeweils 3 kostenfreie Supervisionstermine bieten – was durchaus in Anspruch genommen wurde.

Supervisionen und Coaching sind mittlerweile aus dem Stellenangebot nicht mehr weg zu denken –so reichlich und vielfältig wurde das Angebot angenommen! 16 Supervisionsprozesse und 3 Workshops in Wirtschaftsunternehmen wurden durchgeführt.

Supervisionstermine sind in der Regel über ein Telefonat oder per e-mail kurzfristig zu erhalten!

Schwerpunkt unserer Arbeit bleibt jedoch die psychologische Beratung Einzelner und Paare. Hier ist die Nachfrage beständig hoch und überschreitet seit vielen Jahren unsere personellen Kapazitäten.

Darüber hinaus sind die Gründe, eine Beratung aufzusuchen und weitere Fakten der Statistik über die Jahre eher konstant. 

Leichte Veränderungen gibt es in folgenden Bereichen:

Die Altersgruppe, die am stärksten bei den Ratsuchenden vertreten war, lag 2017 wieder bei den 50-55 jährigen. Dieser Lebensabschnitt wird häufig als eine Zeit erlebt, in der die Frage nach Veränderungen noch einmal neu geklärt werden möchte!

Die Schwerpunktthemen und Anlässe, Beratung zu nutzen, variieren auch nur gering:

Bei Paaren ging der Bedarf im Bereich „Erhalt und Verbesserung der Beziehung“ leicht zurück während die Themen „Trennung und Scheidung“ und „Streitverhalten, Tätlichkeiten und Gewalt“ leicht anstiegen. Das bedeutet, dass uns diese Paare aufsuchten, wenn eine Trennung oder Scheidung anstand. Oft erleben die Partner sich ohnmächtig oder hilflos – dies kann zu Tätlichkeiten und Gewalt führen. Eine Trennungs-, und Scheidungsberatung sucht gemeinsam mit der Berater*in nach anderen Lösungen; für die Erwachsenen und zum Wohl der Kinder.

Beratung ist auch ein Instrument zur Trennungsprävention, wenn sie im Vorfeld von Trennung und Scheidung in Anspruch genommen wird. Trennungswünsche können ein Hinweis darauf sein, dass das Paar sich nicht voneinander sondern von störendem in der Beziehung trennen sollte.

Weitere Informationen zur Jahresstatistik entnehmen Sie bitte unserer homepage –  http://www.diakonie-hildesheim.de/beratung/efl

Wir verabschiedeten im Jahr 2017 unsere Praktikantin Frau Judith Matthieu. Sie hat ihr Psychologiestudium erfolgreich abgeschlossen und erprobt sich und ihr Wissen nun im realen Berufsleben. Wir danken für die engagierte Mitarbeit und wünschen für die Zukunft alles Gute und viel Erfolg!

Die verbliebenen Kolleg*innen arbeiten mit großem Engagement daran, den Ratsuchenden weiterhin eine qualitativ hochwertige Beratung zu bieten.

Zur Qualitätssicherung nutzen wir z.B.

  • Monatliche Supervision mit externem Supervisor
  • Interne Supervision wöchentlich
  • Teilnahme an diversen Fortbildungsangeboten der Hauptstelle für Lebensberatung Hannover
  • Fortbildung für Verwaltungskräfte in Berlin, EZI

Die Supervisoren nehmen an regelmäßigen Intervisionen teil und sind Mitglieder der regionalen Supervisionsgruppe der EKFuL (Evangelische Konferenz für Familien-, und Lebensberatung), dem Fachverband für Psychologische Beratung und Supervision und der DGSv.

Besonders herausheben möchte ich, dass 2 Kollegen derzeit an einer mehrteiligen „Traumaberatungsausbildung“ TRIMB in Hannover teilnehmen. Davon werden die Ratsuchenden sicher in besonderer Weise profitieren!

Eine Möglichkeit, wie auch das Team von den Fortbildungen der Kolleg*innen profitieren kann, haben wir 2018 eingeführt:

In unregelmäßigen Abständen treffen wir uns zum „Methodenpool“ wobei neue erlernte Methoden und Konzepte für die Beratungsarbeit im Team vorgestellt werden.

Hier nun noch einige Zahlen:

369 Beratungsprozesse mit

502 beratene Personen nutzen

1296 Beratungsgespräche.

 16 Supervisionsprozesse wurden durchgeführt,

3 Fachtage in Wirtschaftsunternehmen begleitet,

2 KIB Kurse und

2 Kurse Gesundheitsfürsorge für Flüchtlinge angeboten.

26 Beratungen zum Schwangerschaftskonflikt wurden durchgeführt

Darüber hinaus arbeiten wir regional und überregional in diversen Arbeitskreisen mit und sind nicht zuletzt im Diakonischen Werk Hildesheim mit den anderen Beratungsstellen gut vernetzt.

Und wer diesen Bericht nun bis hierher gelesen hat – dem gilt mein spezieller Dank für das weitreichende Interesse!

Bleiben Sie uns gewogen,

Ihre Kornelia Becker,

Ehe-, Familien- und Lebensberatung, Coaching und Supervision

 

 

Fachbereichsleitung

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Kornelia Becker
Klosterstraße 6
31134 Hildesheim