Guter Rat ist … teuer!
Diese Tatsache hat uns als Ehe-, Familien- und Lebensberatungsstelle in 2016 sehr beschäftigt.
Je nach Personaldecke haben wir Wartezeiten zwischen 4 und 16 Wochen, 2016 konnten wir diese Wartezeiten dank guter personeller Ausstattung relativ annehmbar halten – leider rächte sich dies insofern, dass wir das Jahr mit einem Defizit bei den Finanzen abschlossen!
Wie Sie sich sicher denken können, entstehen allein durch die Vergütung der hochqualifizierten Mitarbeitenden Kosten, dazu kommen nicht unerhebliche Sachkosten.
Unsere Arbeit wird hauptsächlich durch den Evangelischen Kirchenkreisverband Hildesheim finanziert, konkret waren das 2016: 81,21%.
Unser Eigenanteil in Höhe von 18,79% setzt sich neben Einnahmen aus Supervisionen, einem Zuschuss des Diakoniefonds und Kollekten überwiegend aus Kostenbeteiligungen der Ratsuchenden zusammen.
Vielen Dank an all die, die unsere Arbeit unterstützen und sie dadurch in diesem Umfang ermöglichen!
Seit das Kinder-, und Jugendhilfegesetz am 1. Januar 1991 in den westlichen Bundesländern in Kraft trat, haben Eltern und Kinder in schwierigen Lebenslagen einen Anspruch auf Beratung – sei es Erziehungsberatung oder Themen der Partnerschaft, Trennung und Scheidung (KJHG §§ 16-18, 28 und 41).
Dies sind Pflichtleistungen und wir sehen daher die Pflicht des Landkreises, diesen Anteil unserer Beratung mit zu finanzieren – 2016 betrug der Anteil immerhin rund 40% der geleisteten Beratungsstunden.
Zum wiederholten Mal scheiterten wir mit dem Antrag auf Mit-Finanzierung.
Das stellt uns nicht zufrieden, denn letztlich erhalten Ratsuchende nicht die Unterstützung, die Ihnen zusteht.
Trotzdem hat das Team hat auch 2016 wie gewohnt gut und viel gearbeitet:
316 Beratungsprozesse erreichten
437 Personen in
1370 Gesprächen.
14 Supervisionsprozesse wurden durchgeführt,
2 Kurse für Eltern in Trennung und
2 Fachtage gestaltet.
In Kooperation mit unseren Kolleg*innen der Flüchtlingsarbeit bieten wir Coaching und Supervision auch für ehrenamtlich engagierte Helfer*innen an sowie zwei Kurse für Geflüchtete mit traumatischen Erfahrungen.
Wir arbeiteten bei diversen Infoveranstaltungen in Kirchengemeinden, Hochschulen u. ä. mit.
Zusätzlich wurden 22 Beratungen für den Arbeitsbereich Schwangerschaftskonfliktberatung durchgeführt.
Um die Qualität unserer Stelle zu bewahren und weiterzuentwickeln nutzten die Kolleg*innen diverse Fort-, und Weiterbildungsangebote wie z.B. Sexualberatung und Traumaberatung.
Selbstverständlich gehört auch Supervision mit einem externen Supervisor zur Qualitätssicherung und dient der Entlastung der Kolleg*innen.
Wir verabschiedeten unsere Kollegin Marlies Stockmeier in ein neues Amt in Hannover und unseren langjährigen Supervisor Wolfgang Schrader: Vielen Dank für die gute Arbeit und von Herzen alles Gute für die Zukunft!
Ich bedanke mich bei den Ratsuchenden für das uns entgegengebrachte Vertrauen!
Ich bedanke mich beim Kirchenamt für all die Verwaltungsarbeit die sie für uns erledigen!
Ich bedanke mich bei meinen Kolleg*innen für die vertrauensvolle, kompetente Zusammenarbeit im Dienst für die Klienten. Für offene Ohren bei Freud und Leid und für eine gute Portion Humor, der uns immer wieder trägt!
Kornelia Becker