Schwangerschaft(konflikt)Beratung

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„Super, endlich hat es geklappt  schwanger! wir freuen uns so. Was muss ich denn jetzt alles bedenken? Darf ich überhaupt noch arbeiten? Wie ist das mit dem Mutterschutz und was habe ich eigentlich für Ansprüche? gibt es Hilfen? Und an wen kann ich mich wenden?“

„Schwanger - das kann doch nicht wahr sein – ich habe doch immer verhütet. Was mach ich denn jetzt nur? Ich muss mich entscheiden. Ich und ein Kind? Das geht doch gar nicht. Mein Freund, der will doch sowieso keine Kinder. Wovon soll ich denn leben, mein Chef kündigt mir doch sofort, wenn er das erfährt. Aber ein Schwangerschaftsabbruch? Ich brauch jemand zum reden- was soll ich nur tun?“

Jede Schwangerschaft verändert die Lebenssituation. Unterschiedlichste Gefühle können damit verbunden sein: Freude und Neugier, aber auch Ratlosigkeit, Angst, vielleicht Wut und Ablehnung.

Die Schwangeren- und Schwangerschaftskonfliktberatung bietet Frauen, Paaren und Familien einen geschützten vertraulichen Rahmen, die eigene Lebenssituation fokussiert zu betrachten, sich mit der Situation auseinanderzusetzen, Fragen zu bearbeiten, Entscheidungen zu treffen. Dies geschieht absolut vertraulich, ergebnisoffen und auf Wunsch auch anonym.

An allen Standorten des Diakonischen Werks Hildesheim - in Alfeld, Bockenem, Elze, Hildesheim, Peine und Sarstedt - wird in offenen Sprechstunden und für die Schwangerschaftskonfliktberatung in vereinbarten Terminen Beratung angeboten. Alle Stellen sind über einen elektronischen Kalender verbunden. Zeit- und ortsnahe Termine können so von allen Standorten aus vergeben werden.

Daten aus der Beratung/Statistik: 

Insgesamt 349 Frauen/Paare nahmen ein- oder mehrmalige Beratungsgespräche in Anspruch. 123 Frauen kamen aus anderen Ländern. Hier erschwerte  die sprachliche Verständigung gelegentlich die Beratung. Über das bundesweite „Hilfetelefon für Frauen“ und „Worte helfen Frauen“ in Niedersachsen konnten Zugänge zu Dolmetscherleistungen geschaffen werden.

220 Frauen nahmen gem. § 2 SchKG die allgemeine Sozialberatung für Schwangere und Beratungen zu Familienplanung und Sexualität in Anspruch. 

Die Beratungsanliegen sind breit gestreut: Informationen zu Rechtsansprüchen wie Mutterschutz, Sorgerecht, Unterhalt, Elternzeit u.a.), die  Vermittlung von finanziellen Hilfen bis zu Informationen zu Familienplanung/Verhütung und Frühen Hilfen. Der Bedarf an finanziellen Hilfen ist nach wie vor hoch. 

Zur Unterstützung der Erstausstattung wurden 152 Anträge bei Stiftung Mutter und Kind gestellt und 76.021 €  vermittelt. Problematisch war 2018 die  Finanzierung von Verhütungsmitteln. Hilfen konnten durch den Wegfall des Sozialfonds im Landkreis Hildesheim nicht mehr beantragt werden.

2 psychosoziale Beratungen in besonderen Fällen (PND) wurden gem. § 2a SchKG nach pränatal diagnostischem Befund durchgeführt.  

127 Frauen kamen zur Beratung im Schwangerschaftskonflikt gem. §§ 5, 6 SchKG. Häufig genannte Gründe für einen eventuellen Schwangerschaftsabbruch waren eine schwierige Partnerschaft und Familiensituation, die Sorge um die Berufs- und Ausbildungssituation und das Gefühl  körperlich und psychisch überfordert zu sein. Mehr als die Hälfte lebte mit Kindern in einem Haushalt.

Schwangerenberatung

Anzahl Frauen

Nach §5,6 SchKG

Nach § 2 SchKG

Nach §2a SchKG

Prävention

Gruppen-

beratung

 

2018

 

 

 

 

 

 

Hildesheim

100

46

53

1

--

 

Alfeld

99

51

48

--

--

 

Bockenem

49

8

41

--

--

 

Elze

23

8

15

--

--

 

Peine

31

4

27

 

 

 

Sarstedt

47

10

36

1

--

 

Gesamt

349

127

220

2

--

 

 

Zukünftige Themen und Herausforderungen für die Arbeit

Die Finanzierung von Verhütung bereitet in unserem Einzugsbereich  nach wie vor Frauen/Familien mit geringem Einkommen oder im Sozialleistungsbezug erhebliche Schwierigkeiten. Hatten 2018 Frauen mit Wohnsitz in der Stadt Hildesheim noch die Möglichkeit über einen Sondermittelfonds Mittel für Verhütungsmittel zu erhalten, bestand für  Frauen mit Wohnsitz im Landkreis diese Möglichkeit im Berichtsjahr nicht mehr. Sie waren von Unterstützung ausgeschlossen. 

Hier setzen wir uns für eine Veränderung ein, die allen Frauen, unabhängig von ihrem Wohnort, die Möglichkeit bietet Hilfe bei der Finanzierung von Verhütungsmitteln zu erhalten.

Seit dem 1.1.2018 ist das Diakonische Werk Peine neuer Bestandteil des Diakonischen Werks Hildesheim. Hier ist die Zusammenarbeit, Vernetzung mit Beratungsstellen, Kommunen, Landkreis und anderen Diensten im erweiterten ländlichen Raum weiter zu befördern.

 Angebote für geflüchtete und asylsuchende Frauen und Angebote für  psychisch belastete/erkrankte Frauen sind im ländlichen Bereich nur unzureichend vorhanden und sollten angeregt und entwickelt werden.