…und gegen die Vererbung von Armut in die nächste Generation. Darüber waren sich die Gesprächspartner Superintendent Mirko Peisert, Sozialdezernent Malte Spitzer und Christoph Salentin, CFO der KSM Castings Group beim Jahrestreffen von FiN einig.
KSM hatte die Stiftung Familien in Not anlässlich ihres Jahrestreffens, gemeinsam mit weiteren Unterstützern und Förderern, in das Unternehmen eingeladen. Eine Weihnachts-Spendensammlung von KSM-Mitarbeitern hatte 2005 den Anstoß zur Gründung von Familien in Not gegeben, so ist KSM der Stiftung bereits seit Gründungstagen verbunden.
Die kleinen Gäste vom Kinderchor Triangel, unter der Leitung von Regina Wilken, stimmten die Besucher mit fröhlichen aber auch aufrüttelnden Liedern passend in das Thema des Abends ein. Nach der Begrüßung der Gäste moderierte Mirko Peisert, Superintendent des evangelischen Kirchenkreises Hildesheim-Sarstedt und Stiftungsvorstand von „Familien in Not“, ein Gespräch mit dem Sozialdezernenten der Stadt Hildesheim Malte Spitzer und dem kaufmännischen Geschäftsführer der KSM Castings Group, Christoph Salentin, über die soziale Situation in Hildesheim.
Armut wird neben Familien mit Kindern zunehmend auch ältere Menschen betreffen: Rund 2500 Mitbürger in der Stadt seien bereits heute auf Grundsicherung im Alter angewiesen und es steht zu erwarten, dass die Zahl der über 5O-Jährigen bis 2030 um 30 Prozent wächst. Jeder vierte Haushalt sei einkommensschwach, das sei eine echte Aufgabe, informierte Malte Spitzer. Auch das Thema Migration sei für Hildesheim eine Herausforderung, obgleich es in der Stadt ein funktionierendes Zusammenleben gäbe, „Wir kommen in Hildesheim gut miteinander aus,“ betonte Spitzer. Insgesamt existiere ein hoher Bedarf an Unterstützung, Starthilfen und Bildungsangeboten. Diese funktionierten nachhaltig jedoch Spitzers Meinung nach nur im Rahmen eines ganzheitlichen Konzeptes, welches auch Schulen, Kindergärten und weitere Bildungs- und Unterstützungseinrichtungen einbinde – und auch Unternehmen. Die Suche nach qualifizierten Mitarbeitern sei eines der meistdiskutierten Themen in der KSM-Chefetage, berichtete Christoph Salentin. Dabei komme es auf Kenntnisse und Entwicklungsmöglichkeiten an, „die Herkunft ist egal.“ Die Rolle der Kirchen, in Zusammenarbeit mit anderen Religionsgemeinschaften, sahen sowohl Spitzer als auch Salentin als wesentlich für ein funktionierendes „Werte-Koordinatensystem“ an.
Im Anschluss an die Diskussion bestand für die rund 80 Gäste die Möglichkeit zum Austausch und Netzwerken in den Räumen der sogenannten „Alten Kantine“ der KSM Castings Group. Für die musikalische Untermalung des Abends sorgte Dennis Koeckstadt am Piano.
Die Stiftung FiN hat in diesem Jahr bisher fast 50 Familien unterstützt und mehr als 17 500 Euro finanzielle Hilfe geleistet.
Text: Ulrike Franzki
Fotos: Volker Hanuschke